Elfenraum

Kraftort Burgruine Wulp Hier ist die Sicht vom Kraftpunkt der Ruine.

Hier möchte ich mit der Zeit von meinen Besuchen an diesem wunderschönen Ort und von meinen Begenungen mit den Naturwesen erzählen…

Es ist ein trüber verregneter Herbsttag, mir begegnet kaum jemand auf meinem Weg zu meiner Ruine. Das Laub ist bunt gefärbt und die Luft angenehm frisch. Bewusst setze ich einen Schritt vor den anderen. Ich höre die Stille und das Rauschen der Bäche. Je näher ich der Ruine komme, desto stiller wird es in mir. Alles darf sein, wie es jetzt gerade ist. Das Novemberlicht lädt ein zur Ruhe und zu sich selbst zu kommen. Still ist es in diesen Tagen. Ich lasse los, ich lasse sein, ich lasse geschehen, ich vertraue mich der Erde an, ich vertraue dem Fluss des Lebens. Ich spüre, dass ich begleitet bin von den Naturwesen, sie haben schon auf mich gewartet.

Es ist still. Ich höre sie nicht und ich habe auch keine Fragen. Ich spüre einfach, dass sie da sind. Ich komme an bei den alten Mauern und Steinen. Mit beiden Händen berühre ich den Baum am Eingang, hallo Baum. Ich streiche sanft über die feuchte Rinde, winzig kleine Moose wachsen auf dem Stamm. Das kleine Moos fühlt sich weich an, wenn ich mit den Fingerkuppen darüber streiche, hallo kleines Moos. Ich drehe mich um, klettere über die alten Stufen, gehe am Brunnen vorbei und betrete den Raum in dem der Kraftpunkt liegt. Manchmal bringe ich ein kleines Geschenk mit, einen kleinen Stein, ein Schneckenhaus, ein buntes Band. Elfen und Feen lieben kleine Geschenke. Diesmal komme ich mit leeren Händen, das macht nichts, schön, dass du gekommen bist.

Ich stehe auf dem Punkt, den ich am kraftvollsten empfinde. Im Sommer ziehe ich die Schuhe aus, so fühle ich mich getragen. Heute geht es auch so. Es atmet mich, die Gedanken ziehen wie kleine weisse Wölkchen vorbei. Ich bin gegenwärtig. Alles darf sein, wie es jetzt gerade ist.

Auf dem Heimweg begleitet mich eine kleine Traurigkeit. Nichts bleibt, wie es war. Und doch ist da schon eine kleine Ahnung, jemand oder etwas oder beides ist auf dem Weg zu mir. Ich möchte dem Raum geben, was kommen mag.

Im keltischen Kalender ist der 1. November der Neujahrstag. Das Jahr wird hineingeboren in die Dunkelheit und in die stille Zeit. Bis es sich um den 1. Februar wieder zu entfalten beginnt…